Donnerstag, 16. Juli 2009

The trip down south - Opale und Wein

Nachdem die Gegend rund um Alice Springs unbestritten das Highlight des Outback war, hatten wir mit Coober Pedy noch einen bemerkenswerten Aufenthalt, bevor wir die australische Suedkueste erreichten. Die Stadt, die sich als australische Opalhauptstadt bezeichnet, hielt, was sie versprach.

Cooper Pedy
Mit ungefaehr 3.000 Einwohnern nicht gerade eine Metropole, ist es doch schwer, sich einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen: Ungefaehr die Haelfte aller Haeuser sind hier, ca. 800 Km suedlich von Alice Springs, 1.000 Km noerdlich von Adelaide, unter der Erde gebaut. Man erkennt Haeuser oftmals nur daran, dass aus einem Erdhaufen ein Schornstein, eine TV-Antenne oder ein Lueftungsrohr herausschaut. Insgesamt sieht die Stadt aus wie eine Ansammlung roter Erdhaufen mit Wellblech und vielen Autowracks - "Mad Max" wurde unter anderem hier in der Gegend gedreht.

Wir verbrachten eine Nacht in einem Underground-Hostel, 6 Meter unter der Erdoberflaeche (im Bild die Dorms, wir hatten ein etwas netteres Zimmer). Den naechsten Tag schauten wir uns eine ehemalige Opalmine an, besuchten unterirdische Kirchen (exemplarisch die serbisch-orthodoxe Kirche, danach auch noch die katholische) und auch noch eine Nordex-Windkraftanlage aus dem Jahr 1991, ein Prototyp, den man getrost ins Museum stellen koennte... Das waren insgesamt die touristischen Hauptattraktionen der Stadt, dazu gibts noch unterirdische Wohnungen.

Hintergrund ist, dass es hier ueberirdisch tagsueber oftmals bis 45 Grad heiss wird, es des Nachts aber schnell eiskalt wird. Unter der Erde bleibt die Temperatur eben recht stabil, zwischen 23 und 26 Grad.

Ausserdem versuchten wir unser Glueck auf den Opalfeldern. Ausser Quartzbrocken war aber nichts zu finden (zumindest nicht in den ersten 5 Minuten, danach verging die anfaengliche Lust), so stiegen wir wieder in den Greuhound, rund 24 Stunden, nachdem wir gekommen waren. Coober Pedy, Wow!

Adelaide
Nach einer weiteren Nachtfahrt erreichten wir Adelaide! Irgendwie hatte ich den Namen der Stadt in meinem bisherigen Leben schon ein paarmal gehoert, vermutete eine Grossstadt mit Flair :-) Sehr nett waren auf jeden Fall unsere Couchsurfer, Kirrabelle und Neal, bei denen wir drei Naechte blieben. Neal war leider ziemlich krank, hielt sich immer den Hals und sah sehr schwach aus - in der Hauptstadt der Schweinegrippe fuehlte sich das etwas mulmig an....

Entgegen unseren Annahmen sahen wir aber niemanden mit Gesichtsmaske, und insgesamt hat sich in Australien wohl mittlerweile eh die Sichtweise durchgesetzt, das Widerstand zwecklos ist - die Grippe sei halt doch nicht so wild, sagen die Leute hier, und eh nicht mehr aufzuhalten. Wie ist die Lage eigentlich in Deutschland? Das beste an Adelaide ist meiner Meinung nach eine alte Markthalle mit vielen Cafes, Baeckereien und mediterranen Schleckereien. Dort trafen wir dann auch unser Bermudas-Girl Melissa zufaellig wieder, Mensch ist Australien klein!

Zusammen sind wir dann am naechsten Tag in das nicht weit entfernte Barossa Valley gefahren, eine der renommiertesten Weinanbaugebiete Australiens. Das war ein Spass! Anfangs wollten wir noch eine 8 Km-Strecke innerhalb von vier Stunden laufen und dabei ein paar Weinereien anlaufen. Nach dreieinhalb Stunden hatten wir drei Wineyards (auf dem Bild "Richmond Groove") und ca. einen Kilometer geschafft - dafuer soviel Wein getestet, das wir gar nicht mehr recht wussten, wo uns der Kopf stand... Der letzte Bus aus dem Tal zurueck nach Adelaide fuhr uns fast vor der Nase weg, ein 800m-Sprint meinerseits rettete uns vor einer kalten Nacht in den Weinreben, und brachte den Puls in ungeahnte Hoehen.


Interessant auch noch der Franzoesischabend, zu dem Kirrabelle uns mitnahm. Kirra und Neal sind beides Lehrer - und mittlerweile gibt es sogar Lehrerpaare, die juenger sind als wir, echt aetzend. Auf jeden Fall geht Kirra immer zu einer woechentlichen Franzoesischrunde, bei der Sandra und ich dann angenehm auffiehlen, denn wir wollten Franzoesisch sprechen. Den Australiern war nach ein paar Saetzen die Lust vergangen, und der Einfachheit halber sprachen sie dann wieder Englisch... strange! Uebrigens lebt Kirras Zwillingsschwester in Berlin - und ihr Bruder zieht auch gerade hin. Wohin auch sonst? Die Welt ist auch klein...

Der Greyhoundbus war wegen Ferienbeginns ausgebucht und wir mussten noch einen Tag laenger bleiben, als geplant. Wir gingen nochmal Schlemmen auf dem Markt und den botanischen Garten von Adelaide haben wir auch noch gesehen, der ist ganz interessant. Sehr gruen, viele Pflanzen gibts da, ueberraschenderweise.

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