Montag, 24. August 2009

...immer wieder Auckland! Kauris & Bay of Islands, Rainbow Warrior

weitere Bilder folgen

Nach der tollen Zeit auf den Fijis gings also nochmal fuer fuenf Tage zurueck nach Auckland. Wie bereits vor ein paar Wochen nahmen wir uns wieder einen alten Mietwagen von ACE Rentals und fuhren vom Flughafen aus zu Gilly und Alan, wo wir wieder eine herzliche Heimat fanden. Auf dem Weg haben wir noch einen kleinen Ausflug gemacht, der uns ueber die Auckland Harbour Bridge fuehrte, am Wasser entlang, die Skyline des Central Business District im Hintergrund.

Von den Fijis haben wir leichte Magenverstimmungen mitgebracht - den ersten Tag haben wir es dann locker angehen lassen. Wir fuhren Sandras damaligen Busfahrer Ian und seine Frau Pauline besuchen, am anderen Ende der weitlaeufigen Stadt. Als Sandra 2003 in Auckland gewohnt hat, wurde sie oefters von Ian nachts direkt vor das Haus gefahren, mit dem oeffentlichen Nachtbus voller Leute! Daraus entstand eine Brieffreundschaft, die ueber die Jahre anhielt. Gross war die Freude des Wiedersehens. Wir waren zum Lunch eingeladen, und mussten hunderte Photos ueber uns ergehen lassen. Als eine weitere grosse Kiste mit Photos geholt wurde, griffen wir zur Notluege: Trotz stroemenden Regens behaupteten wir, zum Strand fahren zu wollen :-) Aber es war super, und zeigte auch, dass es sich lohnt, ungewoehnliche Freundschaften aufrecht zu halten. Ian und Sandra waren happy.

Abends gings weiter mit Sandras alten Bekannten, ihre ehemalige Arbeitskollegin Jacky traf uns downtown auf ein Bier. Sie war so froh, Sandra wiederzutreffen, und spendierte gleich die Runde, mit der Begruendung, dass wir ja schon den ganzen Weg zu ihr bezahlt haetten. Die beiden konnten dann auch nahtlos an das Gequatsche unter Kolleginnen anknuepfen und amuesierten sich gut. Die Bedienung, ein junger Neuseelaender, freute sich ueber ein paar Brocken Deutsch mit uns: Er studierte Operette und lernt deswegen unsere schwierige Sprache...

Am naechsten Tag gings dann los zu unserem kleinen Ausflug in den Norden der Nordinsel. Nachmittags kamen wir zu den gewaltigen Kauribaeumen, einer besonders in Neuseelands einst allgegenwaertigen Baumsorte, die den Betrachter ins Staunen versetzt. Zuerst liefen wir durch den Wald zum "Te Matua Ngahere", dem "Vater des Waldes". Nicht besonders hoch, hat aber mit 16,41 Metern den größten Stammumfang aller Bäume in Neuseeland. Sein Stamm ist 10,21 Meter hoch, seine Gesamthöhe betrug 29,9 Meter. Mit ehemals 208 m³ hat er das zweitgrößte Volumen aller Bäume in Neuseeland. Sein Alter wird auf zwischen 2000 und 3000 Jahre geschätzt.

Danach wanderten wir zu "Tane Mahuta", dem "Gott des Waldes", wie die Maori ihn nennen. Er zählt zu den größten heute noch lebenden Bäumen und ist der größte bekannte Kauri-Baum. Seine Stammlänge beträgt 51,5 m. Sein Umfang in Bodennähe beträgt 13,77 m, was einem Durchmesser von fast 4,5 m entspricht. Erst in 18 m Höhe weist der Baum Äste auf. Sein Alter liegt vermutlich zwischen 1250 und 2500 Jahren.

Nun hatten wir genug von den Baeumen, und fuhren nach Westen zur Bay of Islands. Nach einer Uebernachtung im Wagen am Strand, bei der wir einen interessanten Obdachlosen Maori kennenlernten, und seine nette Einladung zum Fruehstueck aus seinem Einkaufswagen aus hygienischen Ueberlegungen ablehnten, seinen Geschichten ueber die Entstehung des heutigen Neuseelands aber begierig lauschten, liefen wir einfach ein wenig an der zauberhaften Kueste entlang. Die Bay of Islands ist ein Kuestenabschnitt mit zahllosen kleinen Inseln, die man besonders im Sommer fuer alle Arten des Wassersports nutzen kann. Gerne waeren wir auch zum Schiffswrack der "Rainbow Warrior" getaucht, aber erstens war es teuer, zweitens liegt das Wrack unter Michis zulaessiger Tieftauchgrenze von 18 Metern... Next time. Das Schiff wurde von Greenpeace gespendet, nachdem es (die aelteren erinnern sich?) 1985 vom franzoesischen Geheimdienst mit zwei Paketen Sprengstoff versenkt wurde, in der "Operation Satanique", angeordnet und bekannt bis hin zum franzoesischen Staatspraesident Mitterrand. Il sont incroyable, les francais!

Ich kann mich selbst noch schemenhaft an damals erinnern. Was ich noch gar nicht wusste: Um die damals verhafteten und wegen Totschlags und Brandstiftung verurteilten Taeter freizupressen, verhaengte die Europaeische Gemeinschaft 1986 ein Importverbot gegen neuseelaendisches Lammfleisch und Butter, drohte sogar mit weiteren Sanktionen. Ist das nicht krass?
Lest unbedingt mal den ganzen Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Warrior#Rainbow_Warrior_.28I.29

Wir fuhren zurueck nach Auckland, und verbrachten noch etwas Zeit mit Gilly und Alan, und natuerlich mit Jerry, Eric und Jackjack, bevor wir "Auf Wiedersehen" sagten und uns auf den Weg nach Singapur machten. Am letzten Abend gabs noch ein von Alans Kumpel selbstgeschossenes Wildschwein serviert, einem Typ, der normalerweise Rehe und Hirsche jagt - von seinem Hubschrauber aus, in den Bergen Hammersprings... Neuseeland eben.

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