Samstag, 16. Mai 2009

Oudomxay - laotischer Reisweinabend

Der Grenzuebergang war wieder bemerkenswert. Auf chinesischer Seite ein pompoeser Auftritt, und ein chinesischer Grenzbeamter, der Werder Bremen kannte und uns freudig darauf ansprach! Die Laoten sollen laut vieler Aussagen ja ein sehr relaxtes Volk sein - der laotische Grenzbeamte war das erste und beste Beispiel. Beim kontrollieren und stempeln unserer Paesse schlief er fast ein. Die Strassen wurden sofort schlechter. Die Haeuser auf einmal nur noch aus Holz und Bambus. Laos ist sogar noch aermer als Kambodscha, wie wir nach einem Vergleich wesentlicher wirtschaftlicher Kennzahlen wie insb. des BIP feststellten. Fuer knapp 130 Km benoetigten wir im Minibus rund 4 Stunden.

In Oudomxay sprangen wir direkt vor der Touristeninformation aus dem Bus. Drinnen waren wir mit unserer Couchsurferin verabredet - Anna-Lena aus Rosenheim, vom Deutschen Entwicklungsdienst nach Laos geschickt, den Laoten Englisch beizubringen. Bei ihr und ihren beiden deutschsprachigen Mitbewohnern verbrachten wir eine Nacht. Nachdem wir uns Nachmittags Geld besorgt haben und sahen, dass es nichts zu sehen gab, beschlossen wir, am naechsten Tag weiterzuziehen. Wir kletterten mit Anna-Lena und dem gleichzeitig anwesenden argentinischen Couchsurfer auf einen Tempelberg und stellten uns bei den Moenchen unter, als der Platzregen losbrach. Die Regenzeit hat wohl endgueltig begonnen!

Nach einem leckeren Abendessen waren wir mit auf eine laotische Party der Kollegen von A. eingeladen. Das bedeutete vor allem: Essen, Trinken, Trinken, Trinken und Trinken. Die Laoten trinken viel und gerne, und fahren danach gluecklich und besoffen mit ihren Mopeds nach Hause. In Laos gibt es kein Gesetz gegen Trunkenheit am Steuer, unglaublich! Wir hatten einen riesigen Trog mit gaerendem Reis vor uns, der wurde dann mit Wasser vollgemacht und mit einem aus einer Kanuele gefertigten Strohhalm bestueckt. Dann wurde reihum getrunken, und lustig nachgefuellt. Riesenspass fuer alle! Jeder muss, wenn er an der Reihe ist, soviel trinken dass ein volles 0,3 Literglas nachgefuellt werden kann. 0,3 Liter frischer Reiswein durch den Strohhalm in der Hitze, ganz ordentlich. Wer gehen wollte, musste immer mit dem Gastgeber noch einen zum Abschied trinken - sonst wuerden die boesen Geister beschwoert...

Mit ein paar Tagen abstand koennen wir mittlerweile sagen, dass der Reiswein in Oudomxay sehr lecker, frisch und vor allem nicht gepanscht war! Versuche, sowas leckeres nochmal zu trinken (in Luang Pragang, Vang Vieng), endeten enttaeuschend! Das beweist auch wiederum, wie toll CouchSurfing funktioniert, und dass man so super an authentische Erlebnisse kommt, die man als Tourist nicht kaufen kann.

1 Kommentar:

  1. Moin, Ihr Weltenbummler !
    Nach 2 Wochen Urlaub ohne Eure Reiseberichte hatten wir heute einen ausgefüllten Nachmittag, um wieder auf dem Laufenden zu sein ! Wir freuen uns mit Euch, wenn Ihr tolle Sachen erlebt und mit netten Leuten zusammen gewesen seid - manchmal dreht sich einem aber auch der Magen um, wenn Ihr über gewisse unhygienischen Zuständen berichtet - hoffentlich seid Ihr davor künftig verschont !!!! Wir drücken Euch die Daumen !!!

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