Mittwoch, 27. Mai 2009

Vang Vieng - Hoehlen und Hoehen

Die Busfahrt nach Vang Vieng in einem Minibus war schrecklich. Erstens weil die Strecke nur aus Kurven bestand und man fuer ca. 200km 5 Stunden brauchte und zweitens weil unser Busfahrer aufgrund seiner Provisionen an etlichen Restaurants hielt, obwohl keiner wollte...

Aber als wir ankamen waren wir von der Lage unseres spontan gefundenen Bungalows begeistert, direkt am Fluss mit Blick auf die stets wolkenumgebenen Berge, siehe Foto...

In der beginnenden Regenzeit sind hier "nur" ein paar Hundert Touristen, wo sonst anscheinend Tausende Halbstarke Surfertypen besoffen feiern - Vang Vieng hat sich hemmungslos dem Massen- und Spasstourismus hingegeben. Von Saufkneipen ueber Tubing, Rafting, Kayaking, Climbing, viel Karaoke und Friends-Bars, alles gibts. Aber wir hatten Glueck, alles fast wie ausgestorben. Sonst waeren wir nicht so lange geblieben.
Da Vang Vieng fuer seine Hoehlen bekannt ist, haben wir gleich mal eine Hoehlentour mit unseren Fahrraedern gemacht (meins war schoen rosa!). Eigentlich wollten wir 3 Hoehlen erkunden aber wir haben nur eine gemacht. Wieso? Irgendwann hat man keine Lust mehr auf Dunkelheit und korrupte Guides. Die erste Hoehle ging 2 Kilometer tief in den Berg rein mit einem See am Ende zum Baden. Mit Taschenlampe und einem netten Guide, der sich am Eingang der Tropfsteinhoehle spontan anbot uns die Hoehle zu zeigen, bewaffnet machten wir uns auf den elend langen Weg durch die Dunkelheit, um am Ende den See zu finden, in den nur Michael zaghaft reinhuepfte, da es, wie gesagt, extrem dunkel war und wir dem Guide nicht mehr ganz so vertrauten (die Hoehle war ziemlich verwinkelt und Michis Taschenlampe hatte fast den Geist aufgegeben).

Nach 2 Stunden Hoehlenkletterei fragte der Guide uns nach einem Trinkgeld bzw. wollte umgerechnet 20 Euro von uns! Dazu muss gesagt sein, fuer den Eintritt bezahlten wir insgesamt nur 2, und fuer 20 Euro muss manch ein Laote eine oder zwei Wochen arbeiten... Wir haben ihm dann erklaert, dass man nicht im nachhinein erklaert, man wolle Geld, und dazu noch viel - aber das hat er dann natuerlich nicht verstehen wollen. Wir haben ihm dann 3 Euro gegeben und den Ort des Geschehens veraergert verlassen. Der Hoehleneingang war hinter einem kleinen Dorf, es ist Beginn der Regenzeit, Tiere und Menschen leben zusammen: Kurz gesagt, es war eine matschige und stinkende Angelegenheit, die gepflasterten Strassen wieder zu erreichen!

Da es vorher am Tag aber sehr sonnig und heiss war, hatte ich, Michael, Abends dann auch wieder einen Sonnenstich o. ae.. Aber die Fahrradtour an sich war wunderbar scenic, siehe Photo, wuerde Sandra sagen!




Am naechsten Tag widmeten wir uns etwas Schoenerem: Dem Klettern! Wir hatten einen halben Tag bei der Adam's Climbing School (http://www.laos-climbing.com/). Adam, ein Laote, hat 4 Jahre in Freiburg gelebt und war dort Kletterlehrer (die Welt ist klein, wie wir schon so oft auf unserer Reise lernten). Wir hatten Routen mit den Schwierigkeitsgraden 4-6a. Fuer uns Anfaenger war die 6a schon sehr hart! Die Bergwand war ca. 25m hoch und direkt am Fluss gelegen. Sehr malerisch! Ein unbeschreiblich schoenes Erlebnis. Es wird uns schwer fallen, wieder in der Halle klettern zu muessen...
Am dritten Tag fuehrte ein ganz normaler Fahrradausflug doch wieder unweigerlich zu einer Hoehle (man kann sich nicht vorstellen, wieviele Hoehlen es hier gibt..). Diesesmal war es ein riesiges Loch, zu welchem man erst mal von aussen am Berg hochklettern musste und mit einem riesigen Buddha, der sich aber in der grossen und tiefen Hoehle verlor, beglueckt wurde. Vor der Hoehle gab es die blaue Lagune, in die wir natuerlich genuesslich reinsprangen.
Alles in allem war Vang Vieng ein tolles Naturerlebnis und jetzt wieder in eine Stadt (Vientiane, Laos Hauptstadt) zu fahren, mutet doch eher komisch an. Aber wir sind gespannt.

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